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Belagserneuerung im Schutz der Dunkelheit

Auf der Stadtautobahn wird der Strassenbelag derzeit untersucht und ersetzt. Ein Blick auf die Arbeiten zeigt, wie vielschichtig und komplex der Untergrund ist, auf dem sich die Verkehrsteilnehmenden täglich bewegen – und wie viel er zur Sicherheit und zum reibungslosen Verkehr beiträgt.

Der Tag weicht der Nacht, Dunkelheit tritt ein. Während die meisten bereits zu Hause oder auf dem Weg in Richtung Feierabend sind, beginnt ihr Arbeitstag erst richtig. Gut sichtbar in ihren orangefarbenen Anzügen kämpfen sie sich vor, Schicht für Schicht, Meter für Meter, Stunde für Stunde. Die Morgendämmerung bricht an, die ersten Autos passieren die Strasse, das Baupersonal ist verschwunden und vorbei ist ein weiterer Nachteinsatz. Der Strassenbelag eines weiteren Abschnitts der Stadtautobahn ist erneuert.

Schutz vor Lärm und Frost
Bei der Belagserneuerung wird hauptsächlich die oberste Schicht ersetzt, die Deckschicht. Diese drei bis vier Zentimeter dicke Schicht bildet den Belag, auf dem die Verkehrsteilnehmenden fahren. Auf der Autobahn hält diese bis zu 15 Jahre. Sie besteht aus dem sogenannten SDA-Belag, der sich bei flüssigem Verkehr und für gerade Strecken mit kleinen Kurvenradien eignet. Dank der vielen Poren im Belag reduziert sich der Lärm auf der Autobahn, weshalb umgangssprachlich auch vom «Flüsterbelag» die Rede ist.

Der vielschichtige Strassenbelag trägt zum sicheren Verkehr auf der Stadtautobahn bei.

Unter der Deckschicht befinden sich die Binder- und die Tragschicht. Beide sind je acht bis zehn Zentimeter dick und haben eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahre. Die Binderschicht nimmt die Kräfte auf (Schubspannungen), die auf die Deckschicht wirken, und leitet diese weiter in die Tragschicht, wo sie gleichmässig in den Unterbau (Fundationsschichten) verteilt werden. Alle drei Schichten bestehen aus einer Mischung von Gesteinskörnungen und dem Bindemittel Bitumen, das aufgrund seiner Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit häufig zum Einsatz kommt.

Schliesslich befindet sich unter der Tragschicht die Fundationsschicht. Die 50 bis 70 Zentimeter dicke Kiessandschicht ist eine Frostschutzschotterung. Gelangt Wasser in diese Schicht und gefriert, bleibt dank dem Kiessand genügend Platz für die Ausdehnung des Wassers. So kommt es bei Frost zu keinen Schäden im oberen Aufbau und der Strassenbelag bleibt eben.

Belagserneuerung: Bohren, Fräsen, Bedecken
Auf der Stadtautobahn führt das Bundesamt für Strassen aktuell Unterhaltsarbeiten durch. In der Projektierungsphase wurden auf der gesamten Strecke in regelmässigen Streckenabständen Bohrungen durchgeführt. Anhand dieser Bohrungen wird der Strassenbelag analysiert und abgeleitet, ob neben der Deckschicht auch die Binder- und Tragschicht erneuert werden müssen.

Die Bohrergebnisse aus der Projektierungsphase geben jeweils nur einen kleinen Überblick über den Zustand des Strassenbelags. Denn die Bohrungen haben einen Durchmesser von 15 Zentimeter, die Stadtautobahn hingegen ist über zehn Kilometer lang und elf bis zwölf Meter breit. Aus diesem Grund bleiben die Mitarbeitenden beim Bearbeiten der Deckschicht stets aufmerksam, um nötigenfalls auch unentdeckte Schäden in den unteren Schichten während der Sanierungsarbeiten zu ersetzen. Sind die Trag- und Binderschicht in einem tadellosen Zustand, können sie unter Umständen bis zu 60 Jahre genutzt werden. Kommt es in den Jahren zwischen den Unterhaltsarbeiten zu Schäden der Deckschicht auf einzelnen Abschnitten, werden diese, je nach Ausmass, sofort ersetzt.

Die Resultate aus den Bohrungen haben ergeben, dass bei der Stadtautobahn primär die Sanierung der Deckschicht notwendig ist. Zu Beginn fräst die Belagsfräse in Präzisionsmanier eine Tiefe von fünf Zentmeter. Danach erfolgt der Anstrich mit der SAMI-Schicht. Diese überbrückt Risse und andere strukturelle Unregelmässigkeiten aus den unteren Schichten. Anschliessend wird die SAMI-Schicht mit vier Zentimeter frischem SDA-Belag bedeckt. Wird zusätzlich die Binderschicht ersetzt, setzt man diese zuerst ein und lässt sie auskühlen, bevor der Einbau der Deckschicht erfolgt.

Die frische Deckschicht wird plattgewälzt.

Nacht- und Wochenendarbeiten
Die Belagserneuerung erfordert sowohl von den Verkehrsteilnehmenden als auch von den beteiligten Bauunternehmen und ihren Mitarbeitenden Flexibilität und Geduld. Denn für die Arbeiten am Belagswerk ist eine Strassensperrung notwendig.

Der Belagseinbau wird aus Rücksicht auf die Verkehrsteilnehmenden meist in der Nacht oder an Wochenende durchgeführt.

Bei den Anschlussbereichen ist teilweise sogar eine Ausweichung aufs Wochenende notwendig, weil eine konventionelle Nachtsperre zeitlich nicht ausreicht. Anschlussbereiche sind komplexe Abschnitte, weil sich auf den Seiten Ein- und Ausfahrten befinden und dazwischen die Hauptfahrbahnen durchgehen. Aus technischer Sicht ist es wünschenswert, möglichst alles an einem Stück zu erneuern. So können nämlich Längs- und Querfugen verhindert werden, was den Strassenbelag wiederum stabiler macht und für eine angenehme Fahrt auf der Stadtautobahn sorgt.

Bis die Sanierung der Stadtautobahn vollständig abgeschlossen ist, bleiben noch einige Streckenabschnitte übrig. Bis dahin stehen dem Baupersonal weitere intensive Nacht- und Wochenendschichten bevor, in denen sie die Autobahn Stück für Stück erneuern.

 

 

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