
Der Frühling ist da - und die Alpensegler sind zurück
Ihre Reise endet nach rund sechs Monaten zurück im vertrauten Heim: dem Sitterviadukt. Die Nester, die zwischengelagert wurden, stehen für die bevorstehende Brutzeit der Vögel bereit. Nun, was ist in der Zwischenzeit passiert?
Als die Vogelnester im Oktober 2022 eingesammelt, verpackt und in einem separaten Brückenlager zwischengelagert wurden, war die Liste der anstehenden Arbeiten lang. An den Brückenhohlkästen wurden kleinere Betoninstandsetzungen durchgeführt. Zugunsten der Alpenseglerkolonie wurden ausserdem zusätzliche Ein- und Ausfluglöcher in den Boden der Hohlkästen gebohrt sowie ungeeignete Öffnungen zugedeckt, sodass sich keine Vögel darin verfangen können. Für die Wiederanbringung der Nester wurden zudem Backsteine verteilt, da bei der Entfernung bemerkt wurde, dass die Alpensegler ihre Nester gerne an leicht erhöhten Lagen anbringen. So bestehen zusätzliche Möglichkeiten für den Bau weiterer Nester.

Insgesamt 82 Nester wurden im ersten Brückensegment des Sitterviadukts zwischengelagert. Durch die Verpackung in Seidenpapier und Kartonboxen trug keines der Nester einen Schaden davon und die ursprüngliche Form konnte problemlos beibehalten werden. Diejenigen Nester, die nicht entfernt werden konnten, wurden ausreichend abgedeckt und haben die Arbeiten ebenso schadlos überstanden. Die Umweltbaubegleitung ist überzeugt, dass sich die Alpensegler genauso wohlfühlen werden, wie vor ihrer Abreise nach Afrika.

Zu hoffen ist, dass die Kolonie in St.Gallen auch in Zukunft weiter wachsen wird und damit im Rahmen des Projekts einen Beitrag geleistet werden konnte. «Ich bin froh, dass der gesamte Ablauf wie geplant durchgeführt werden konnte und wir rechtzeitig zum Start der Brutsaison 2023 das Zuhause der Vögel wieder freigeben können», so Ramona Sieber von der Umweltbaubegleitung CSD Ingenieure AG. Nun kehren die ersten Brutpaare zurück und das Sitterviadukt gehört – zumindest im Inneren – wieder ganz der Seglerkolonie.